Herzratenvariabilität


Meist stellt man sich vor, dass ein gesundes Herz so regelmäßig schlägt wie ein Metronom.

Das ist jedoch überhaupt nicht so. Im Gegenteil, anstatt eintönig regelmäßig vor sich hin zu schlagen, ist ein gesundes Herz überraschend unregelmäßig. Das bedeutet, dass sich der Zeitintervall zwischen zwei Herzschlägen ständig ändert. Diese Tatsache wird als Herzratenvariabilität, kurz HRV, bezeichnet.

Der Grund dafür liegt im autonomen Nervensystem. Sympatische Nervenfasern beschleunigen das Herz und parasympatische Nervenfasern verlangsamen es. Das ermöglicht eine optimale Anpassung des Herzschlags an alle Anforderungen von außen.

Man kann es sich vorstellen, wie Gaspedal und Bremse beim Auto. Es braucht ein gutes Gefühl, um das Auto effizient zu fahren. Versucht man gleichzeitig Gas zu geben und zu bremsen, erzeugt das einen sehr ruckartigen Fahrstil. Das Auto verschleißt schneller, verbraucht mehr Benzin, usw.

 

Das Herz kann also ein Spiegelbild der Funktion des autonomen Nervensystems sein. Je höher die Variabilität, umso gesunder ist und bleibt das Herz.

So ist die HRV ein Maß für die allgemeine Anpassungsfähigkeit eines Organismus.

 

Und nun das Beste:

Man kann die HRV messen!

Man kann sie beeinflussen!

Wie?

Unter anderem über den Atem und über ein Training des autonomen Nervensystems.

Je höher die HRV, umso mehr kann ich mich selbst steuern.

Man ist flexibler, das innere Gleichgewicht kann schneller wieder hergestellt werden.

Herz, Gehirn und Emotionen reagieren im Gleichklang.

Man bekommt ein Bewusstsein für die eigenen inneren Kämpfe und der dadurch entstehenden Energieverschwendung. Gaspedal und Bremse werden ein Team :)